Thomas Bienert

SOS – Save Our Seas

In der Serie SOS – SAVE OUR SEAS möchte Thomas Bienert auf die Verschmutzung der Weltmeere durch Kunststoffe und das daraus resultierende Artensterben aufmerksam machen.

Der Künstler hat dazu Kunststoff in unterschiedlichsten Formen fotografiert und verwandelt diese durch digitale Bearbeitung in Fantasietiere des Meeres, um die Schönheit der Meeresbewohner zu unterstreichen und die Gefahr eines möglichen Verlustes zu verdeutlichen.

 

FACELIFT

Ein Konzept der re-abstrakten Fotografie

 

Mit dem Medium der Fotografie, das geschaffen wurde, um die Realität möglichst exakt abzubilden, erschafft Thomas Bienert in allen seinen künstlerischen Werken abstrakte Bilder und führt so den eigentlichen Sinn der Fotografie ad absurdum.

Deshalb betrachtet er seine Arbeiten auch nicht als Fotografien, sondern als Kunst, die auf Basis von Fotografie entsteht, aber digital manipuliert und weiterentwickelt wird.

Der Reiz, konkrete Gegenstände in einer Komposition zu endkörperlichen, um daraus neue Bilder zu kreieren, bildet die Basis seines Schaffens.

In der Serie FACELIFT hat er dieses Prinzip noch weitergetrieben. Aus der gegenständlichen Fotografie entwickelt Thomas abstrakte Kompositionen, die in ihrem Zusammenspiel wieder Gegenständliches abbilden. Es ist somit eine antithetische Fotografie, eine Art Paradoxon, das für ihn durch den Begriff Re-Abstraktion am treffendsten beschrieben wird.

FACELIFT zeigt Gesichter aus Fotos von Kabeln, Blüten, Blättern, Algen oder Gemüse, die durch die digitale Collagierung eine Transformation erfahren und Assoziationen zu lebenden oder toten Persönlichkeiten zulassen.

Die Art der Komposition orientiert sich an der klassische Studio-Porträtfotografie. Es geht aber nicht um die Darstellung einer konkreten Person oder bekannten Persönlichkeit. FACELIFT will den subjektiven Assoziationen und individuellen Deutungen bewusst Freiraum geben.

Letztendlich zeigt FACELIFT Porträts von Menschen, die nicht real sind, für die aber jeder einen Namen finden kann.

 

THE DAY BEFORE

Über die schrecklichen Tragödien unserer Historie, gibt es viele Informationen, Berichte, Dokumentationen. Sie vermitteln uns die unfassbaren Schrecken von Fukushima, Pearl Harbor, Amokläufen, Attentaten und unerträglich vielen anderen Ereignissen, die sich ereignet haben.

Mit THE DAY BEFORE sucht der Künstler Thomas Bienert einen neuen Zugang zu diesen Themen, die bei uns allen Eindruck hinterlassen haben. Auf Basis akribischer Recherchen beleuchtet er in seinen Werken den Tag vor der Tragödie und erzählt die banalen Geschichten ausgewählter Menschen, deren Schicksal sich am folgenden Tag dramatisch ändert.

Durch die Darstellung des Tages davor, schafft Thomas Bienert eine Verbindung zwischen dem Betrachter und dessen Alltag mit dem vom Schicksal schwer getroffenen Menschen. THE DAY BEFORE erzählt scheinbar Belangloses, was sich durch die Folgen des nächsten Tages aber zu etwas Besonderem umformt. Durch die Darstellung eines „normalen“ Tages schafft der Künstler einen empathischen Zugang zu den Betroffenen und legt die Grundlage, um die Wertigkeit der Banalitäten des eigenen Alltags neu zu reflektieren.

THE DAY BEFORE erzählt Geschichten, die aus einem abstrakten Foto und einem begleitenden Text bestehen. Was der Text konkretisiert, löst das Foto in seiner Abstraktion wieder auf. Dieses Spannungsfeld schlägt den Bogen vom Alltäglichen zu den Schrecken des Tages danach.

 

 

Dies sind die Geschichten zum DAY BEFORE:

Marionette Isabel Perón

Witwen in der Kapelle von San José

Pearl Harbor – Soldaten am Strand

Romeo und Julia an der Columbine High School

Boot nach Lampedusa

Ultraschallbild in Fukushima

Zur Vita von Thomas Bienert

Weitere Konzeptreihe von Thomas Bienert:

Scars and Stripes

Der Mensch erzeugt in allen Lebensbereichen künstliche Stoffe und Dinge. Diese Synthetik greift massiv in unsere natürliche Umwelt ein und hinterlässt Verletzungen und Narben.

Diese von Menschen gemachte Synthetik wird in der Konzeptreihe „Scars and Stripes“ von Thomas Bienert durch drei gleiche Streifen, die beliebig reproduzierbar sind, visualisiert. Sie stehen im klaren Gegensatz zu den vielfältigen, organischen, sich entwickelnden Strukturen der Natur.

Der symmetrische, gespiegelte Aufbau der Arbeiten verdeutlicht die symbiotische Koexistenz beider Bereiche. Wenn die Natur über ein bestimmte Maß hinaus zerstört wird, bricht auch der andere Teil des Systems zusammen.

Diese allgegenwärtige Botschaft hat Thomas Bienert in eine schlichte, durch die Symmetrie optisch ruhige Form transformiert, um die Einfachheit des Problems zu aufzuzeigen und zu ermutigen, sich mit der Thematik aktiv auseinanderzusetzen.