VAS MIRABILE

Der Titel VAS MIRABILE markiert den Faktor Wandel als zentralen Aspekt der gesamten Werkidee. In der Alchemie war das Gefäß eines der wichtigsten Symbole, in dem sich die Reifung und Wandlung von Substanzen vollzog und das während des alchemistischen Prozesses hermetisch verschlossen sein musste. Hermetische Systeme können als Bedingung einer grundlegenden Veränderung gesehen werden.

Das Motiv von Gefäßen und Vasen lässt auch an den Mutter-Archetyp und das Eros-Prinzip denken. Lebendigkeit, Frische, Fülle und Schönheit sind hierbei die Assoziationen.

Mit dem Gefäß und seinen polaren Aspekten und Funktionen als Enthaltendes und Bewahrendes werden aber nicht nur lebensfördernde Aspekte verbunden, sondern auch das Leben einschließende, zurücknehmende und festhaltende Aspekte.

Der „Gefäßcharakter“ des Großen Weiblichen, ein von E. Neumann geprägter Begriff in „Die große Mutter“, birgt nicht nur das Ungeborene im Gefäß des Leibes und Geburt des Kindes in das Gefäß der Welt, sondern nimmt auch das Verstorbene zu sich zurück in das Gefäß des Todes.