Konzept zu der Serie „Reflecting Venice“

1/300 Sekunden – REFLECTING VENICE

Entwicklung eines Projektes

Zeitraum: Seit 2018 immer wieder mehrtägige Venedig-Reisen

 

Lange hat Mick Schäfer sich fotografisch mit der Schaffung von abstrakten Arbeiten auseinandergesetzt, die ihre visuellen Wurzeln im malerischen Expressionismus haben sollten, aber eine Eigenständigkeit als Fotografien.

In Venedig hat er dann die Inspiration gefunden, die ihm die Umsetzung seiner Vision ermöglichte. Durch die Reflektionen im Wasser der Kanäle konnte er mit seiner Kamera die Bilder erschaffen, deren visuelle Sprache er, inspiriert von Klimt, Braque, Hundertwasser, Max Ernst u.a., immer vor seinem inneren Auge hatte.

Mick Schäfers Fotografien haben sich zu abstrakten Arbeiten entwickelt, die die Fantasie der Betrachtenden anregen und so zu einem Prozess der Auseinandersetzung zwischen Bild und Individuum führen. Durch die Bereitschaft zu assoziieren, der Fantasie freien Lauf zu lassen, entwickeln die Bilder im individuellen Erlebnisrahmen ein Eigenleben. So werden die Bilder durch jeden Betrachtungsprozess zu viel mehr, als sie für den Bruchteil einer Sekunde waren und die Frage nach dem tatsächlich Dargestellten verliert ihre Bedeutung.

So generieren die Arbeiten von Mick Schäfer ein Gegenkonzept zur inflationären Bilderflut mit der Schaffung einer individuellen, sich von Gegenständen lösenden Wahrnehmungsdimension, die das Visuelle wieder bewusster auf das eigene Selbst zurückführt.

Mick Schäfer versteht den Prozess, den seine Arbeiten beim Betrachtenden, in Anlehnung an Orhan Pamuk, als eine individuelle Wahrnehmung des Fotos, da der Verstand es auf Basis der persönlichen Erfahrungen einordnet. Durch das Sehen werden aber auch wieder neue Informationen im Gehirn gespeichert, die im Idealfall durch ihre subjektive Verarbeitung im visuellen Kontext dem Betrachtenden eine Schönheit zeigen, die vorher nicht wahrgenommen wurde.